Sie sind im Ausland unterwegs und wollen sich in Google deutsche Trefferseiten anzeigen lassen. Doch Google erscheint bei Ihnen am Bildschirm nicht mit der gewohnten Endung DE, sondern mit dem jeweiligen ausländischen Länderkürzel. Und an Ihre Lieblings-Website kommen Sie nicht heran, weil Inhalte dieser Website nur von Deutschland aus betrachtet werden dürfen. Die Lösung dafür: nutzen Sie einen privaten Datentunnel ( VPN).
Nehmen wir den Fall an, Sie sitzen am schönen Plattensee in Ungarn und wollen ein wenig mit dem Laptop im ungarischen Internet surfen. Hierbei bleiben Sie nicht unerkannt, denn das "Nummernschild" Ihres Laptops, die sogenannte IP-Adresse, ist dabei sichtbar und identifiziert so Ihren Laptop:
"IP-Adresse steht für „Internet-Protokoll-Adresse“. Das Internetprotokoll ist eine Reihe von Regeln für die Kommunikation über das Internet, unabhängig davon, ob E-Mails verschickt, Videos gestreamt oder Verbindungen zu einer Website hergestellt werden. Anhand der IP-Adresse lässt sich ein Netzwerk oder ein einzelnes Gerät im Internet identifizieren."
Quelle: avast.com/...
Anhand dieser IP-Adresse wird nun Ihr Laptop dem aktuellen Standort Ungarn zugeordnet. Und so kommen Sie dann "leider" mit dem Thema "Geoblocking" in Berührung:
"Das Geoblocking ist die im Internet eingesetzte Technik zur regionalen Sperrung von Internetinhalten durch den Anbieter. Die Technik kommt insbesondere beim Urheberschutz über das Internet verbreiteter Werke wie Filme und Fernsehübertragungen zum Einsatz."
Quelle: wikipedia.org/...
In Folge kommt es für Sie als Surfer zu den beschriebenen unerwarteten Ergebnissen, dass bestimmte Webseiten nicht angezeigt oder Inhalte einer Website nicht abrufbar sind. Genau hier setzen Softwarelösungen an, die unter der Bezeichnung "VPN" zu finden sind.
Was ist ein VPN?
"VPN bedeutet Virtuelles Privates Netzwerk (aus dem Englischen „Virtual Private Network“). Eine VPN-Verbindung bietet die Möglichkeit, von außen auf ein bestehendes Netzwerk zuzugreifen. Dabei kann es sich um ein Unternehmens- aber auch um ein privates Netzwerk handeln."
Quelle: www.dr-datenschutz.de/...
VPN-Software ist für Unternehmen, die verschiedene Niederlassungen oder Mitarbeiter im Home-Office haben, kein Fremdwort. Hier geht es vornehmlich um die Sicherheit der Daten in Firmennetzwerken, die so über festgelegte Wege (also die VPN-Tunnels) den Zugriff von Außen für bestimmte Personen erlauben.
Was sind typische Einsatzzwecke für ein VPN?
Die Frage habe ich weitergegeben an Alexander Baetz, leidenschaftlicher Internet-Nerd, der zusammen mit seiner Freundin Lena die Website www.privacytutor.de betreibt und dort u.a. das Thema VPN sehr ausführlich präsentiert:
"Grob lässt sich zwischen drei Szenarien unterscheiden, bei denen die Nutzung eines virtuellen privaten Netzwerkes Sinn macht:
Ein VPN kann es dir ermöglichen, auf ein externes Netzwerk zuzugreifen. Beispielsweise, wenn du von Zuhause auf das Firmen-Laufwerk zugreifen willst. Hierfür setzt eine Organisation in der Regel ihr eigenes VPN auf und nutzt dafür beispielsweise OpenVPN. Es wird also kein VPN-Anbieter verwendet.
Außerdem werden virtuelle private Netzwerke häufig als Tool für den Schutz der eigenen Privatsphäre eingesetzt. Durch das verbergen der eigenen IP-Adresse ist man schwieriger im Netz trackbar und durch das Verschlüsseln der Internetverbindung, können Internetanbieter und Netzwerk-Inhaber (beispielsweise von einem in einem öffentlichen WLAN-Hotspot) nicht mehr die besuchten Websites abgreifen.
Darüber hinaus greifen viele Nutzer zu einem VPN(-Anbieter), um Zensuren und Geoblockings zu umgehen. Durch die Änderung der IP-Adresse kannst du so beispielsweise auf den US-amerikanischen Netflix-Katalog zugreifen und durch die Verschlüsselung des Traffics auch von China aus Google nutzen, obwohl der Dienst dort eigentlich verboten ist."
Kann ich als privater Anwender eine VPN-Software einsetzen?
Ja klar. Denn neben den aufgezeigten Effekten für mehr Freiheit beim Internet-Surfen sind Sie so auch gleich viel sicherer unterwegs. Auf dem Markt werden hierzu kostenfreie und kostenpflichtige Softwarelösungen angeboten. Für die Endgeräte unserer OnlineWerkstatt Paersch setzen wir die kostenpflichtige Software von NordVPN ein.
Empfehlung VPN-Software:
Unseren Kunden empfehlen wir als VPN-Lösung die Software von NordVPN, die es übrigens auch für Smartphones gibt:
Wie funktioniert eine VPN-Software?
Schauen Sie sich dazu meinen kleinen Erklärungsfilm an:
Wie arbeitet man mit einer VPN-Software?
Bevor Sie Ihren Internet-Browser Chrome oder Firefox starten, öffnen Sie Ihre VPN-Software (die Sie vorher installiert haben). In der VPN-Software wird Ihnen eine Reihe von Standorten angezeigt:
es ist eine Liste von sicheren "Computern" (in der Fachsprache "Server")
wenn Sie einen Standort auswählen, so wird dieser zu Ihrem "anscheinenden" aktuellen Standort. Denn Sie surfen dann nicht mehr mit Ihrer eigenen IP-Adresse, sondern mit der des ausgewählten Standortes.
Beispiele:
Sie sind nicht in Deutschland und wollen "blockierte" Webseiten aufrufen => nehmen Sie aus der Liste einen Server-Standort in Deutschland
Sie sind in Deutschland und wollen eine Webseite besuchen, die für Surfer in Deutschland gesperrt wurde => nehmen Sie aus der Liste einen Serverstandort außerhalb von Deutschland und probieren es nochmal.
Wie kann ich selbst eine VPN-Software einsetzen?
Eine solche Software ist i.d.R. einfach aufgebaut und kann von jedem Nutzer ohne Probleme bedient werden.
Wenn Sie gern für Installation und die ersten Schritte lieber Unterstützung hätten, so melden Sie sich bei mir:
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