Sie nehmen als Selbstständiger bzw. Unternehmer von einer Veranstaltung die Empfehlung mit, unbedingt einen Blog zu betreiben. Doch woher auch noch diese Zeit nehmen – ist man nicht mit Facebook, Instagram und Co völlig ausgelastet? Und warum dann ausgerechnet einen Blog? Wieso wird überhaupt soviel Wert auf einen eigenen Blog gelegt? Fragen über Fragen - lassen Sie uns dies im neuen Artikel aus der Rubrik „aus der Marketing-Backstube“ im Detail betrachten. Und Ihr Lese-Eifer wird auf alle Fälle „belohnt“, denn am Ende wartet wieder ein leckeres Kuchen-Rezept auf Sie.
Der 13 . November 1990 geht als Geburtsstunde des ersten Blogs in die Geschichtsbücher ein, denn zu diesem Tag startete der Softwareentwickler Tim Berners-Lee seine Website, in dem er seine Erfahrungen für den interessierten Leser aufzeichnete. Vier Jahre später ging der Blog des Journalisten Justin Hall ans Netz – weitere fünf Jahre später zählte man 23 Blogs. Und heute geht man laut Christian Buggisch nur für Deutschland von 200.000 aktiven (!) Blogs in Deutschland aus.
Was ist überhaupt ein Blog?
Ein Blog ist die technische Basis, Aufzeichnungen, Sachverhalte oder Gedanken zu erfassen und für Leser frei zugänglich zur Verfügung zu stellen. Somit wäre es vergleichbar mit einem auf einer Website geführten Tagebuch. Es geht dabei primär um die reine Darstellung von Inhalten, die darüber hinaus vom Besucher auch noch kommentiert werden können. Technisch gesehen war der Blog in vielen Fällen getrennt von der eigentlichen Website – oftmals hatte der Betreiber nur einen Blog und keine Website. Sehr oft kommt dafür WordPress als technische Basis zum Einsatz.
Heute ist in vielen Fällen der Blog in die eigentliche Website integriert – also eine Website innerhalb der eigenen Website. So wird dies u.a. in den Baukastensystemen von Wix.com und Jimdo Creator umgesetzt. So eingebunden, ist der Blog über die Hauptnavigation der Website erreichbar. Und für „den schnellen Blick“ werden die neusten Blogartikel kurz auf der Startseite des Internetauftritts angeteasert. Inzwischen findet man immer mehr kommerziell betriebene Blogs, die den ursprünglichen Grundgedanken des Tagebuchs (oder auch Web-Logs bzw. Web-Logbuches) weiterentwickelt haben, und Inhalte mit Aktualität und Mehrwert als Problem-Lösungs-Helfer dem Leser anbieten.
Welche Bestandteile gehören zu einem Blogartikel?
Beim Aufbau eines neuen Blogartikels sollten Sie an verschiedene Bestandteile denken, die wir in nachfolgender Checkliste zusammengestellt haben:
Benutzen Sie nur eine (!) Überschrift H1
Verwenden Sie Zwischenüberschriften in H2 und H3
Bereiten Sie sich eine Keyword-Liste vor und starten Sie erst dann Ihren Artikel
Nehmen Sie sich Zeit für die Artikelfotos (Hauptfoto plus Fotos/Schaubilder im Artikel)
Schreiben Sie ein Autoren-Kurz-Profil und platzieren Sie ein Portraitfoto dazu
Setzen Sie eine Handlungsaufforderung ein / Klick to Action => Machen Sie aus Lesern Abonnenten
Optional: Linkempfehlungen (auch zu bereits geschriebenen Artikeln zum Thema)
Wenn es erforderlich ist: Quellenverzeichnis
Fügen Sie ein PDF zum Download hinzu, sofern es möglich / erforderlich ist
Denken Sie an die SEO-Optimierung (ALT-Tag für Bilder,...)
Warum ist ein Blog „durch die Marketingbrille“ so empfehlenswert?
Findet der Besucher einer Website die Bezeichnung „Blog“ in der Navigation, so vermutet er dort aktuelle und besondere Inhalte, die für ihn aufbereitet worden sind. Also mehr als die „klassische“ Beschreibung von Produkten und Dienstleistungen. Der Surfer kennt dies von anderen Webseiten – er hat dies so gelernt und klickt so gern diese Rubrik an.
Kommt der Besucher dagegen über die Google-Suche direkt in den Blogartikel, so erhält er dort ausreichend „Futter“ für seine aktuellen Fragestellungen. Fühlt er sich „abgeholt“ in seiner Suche nach einer Lösung und versteht er die Erläuterungen im Blogartikel, so ist er offener dafür, sich anschließend auch auf der Webseite umzusehen. Der Blog dient als Kommunikationsmittel zum Vertrauensaufbau und zur Stärkung der Sichtbarkeit von Ihnen als Experte! Besucher lernen Ihre Art des Erklärens kennen (und hoffentlich schätzen) – Sie als Autor verschaffen sich Respekt als Experte und Fachmann, der bei der Lösung eines speziellen Problems dann sehr gern angesprochen wird.
Aber auch für den Google-Roboter ist Ihr Blog eine herrliche Fundgrube. Veröffentlichen Sie regelmäßige neue Artikel, wird Google immer wieder frischer Content angeboten. Und wenn Google dabei auch noch feststellt, dass sich Ihre Besucher gerne und längere Zeit mit Ihren Blogartikel beschäftigen, werden Ihre Mehrwert-Inhalte möglicherweise auch gern in der Trefferliste der Google-Suche angezeigt (vorausgesetzt Sie haben auch gute Arbeit in der SEO-Optimierung geleistet).
Das wichtigste und oft unterschätzte Argument: Sie als Betreiber Ihres Blogs entscheiden, ob der Beitrag veröffentlicht wird und somit für Ihre Leser sichtbar ist. Leider ist dies auf den Plattformen der sozialen Medien nicht immer gewährleistet. Und noch eine spannende Aussage der Website onlinemarketing.de (Quellennachweis am Ende des Artikels):
„Bloggende Unternehmen erhalten durchschnittlich 55 Prozent mehr Besucher auf der Website und können im Zuge dessen auch mehr Kunden gewinnen“. Noch Fragen?
Das mag ja alles sein, werden Sie vielleicht entgegnen – aber auf Facebook ist ein Beitrag wesentlich einfacher und viel schneller veröffentlicht. Korrekt, dies ist richtig. Aber wer nimmt überhaupt Kenntnis von Ihrem Beitrag – sprich können Sie noch von „Reichweite“ auf Facebook sprechen? Und selbst wenn Ihre potentiellen Leser Ihren Beitrag sehen – im Newsfeed von Facebook drängen schon die nächsten Beiträge nach und wollen sich auf Ihrem Display oder Bildschirm zeigen. Und schwups – schon wieder ist die Möglichkeit des Gelesenwerdens vorbei. Dazu: alte News auf facebook werden nur selten noch gelesen – Ihr neuer Artikel für den eigenen Blog verweilt auf der Website und füllt Ihren Bestand an wertvollen Beiträgen: Da wird gern mal wieder vorbeigeschaut.
Was sind die Eckpfeiler eines nachhaltig erfolgreichen Blogs?
In den Coaching-Gesprächen mit unseren Kunden geben wir immer wieder folgende Empfehlungen mit auf den Weg:
Der Kunde schenkt Ihnen das Wertvollste überhaupt: seine Zeit! Helfen Sie ihm, dass er mit Ihrem Artikel ein dringendes Problem lösen kann.
Achten Sie auf Qualität Ihres Beitrags – enttäuschen Sie Ihre Leser nicht.
Es geht immer um Mehrwert, Mehrwert, Mehrwert. Stellen Sie sich immer die Frage, warum Ihr (potentieller) Kunde den Artikel lesen soll!
Verkauf ist kein primäres Ziel des Blogs! Es geht um Vertrauensaufbau
Denken Sie auch an die Zeit nach der Veröffentlichung des Artikels: wie informieren Sie in ihren anderen Kommunikationskanälen über den Artikel? Und wann war der Artikel für Sie erfolgreich – und wie messen Sie diesen Erfolg?
Haben Sie schon unseren Youtube-Kanal abonniert?
In unserem LIVE-Format „Marketing-Inspirationen“ haben wir am Donnerstag, 18. November über die strategische Bedeutung von BLOGS gesprochen – schauen Sie doch einmal herein in den Mitschnitt: >> zum Film auf Youtube und abonnieren Sie unseren Kanal, damit Sie den nächsten LIVE-Termin nicht verpassen.
Wann ist ein Blogartikel gut?
Lassen Sie es uns auf eine einfache Formel bringen:
Neuigkeit, Nähe, Nutzen: die 3-N-Regel!
Wie oben bereits erwähnt, bieten gute Blogartikel einen Mehrwert an, sei es eine Problemlösung oder eine Anleitung zum Nachmachen, die verständlich und nachvollziehbar ist. Man merkt, dass der Autor im Thema ist, gut recherchiert hat und seinen Artikel zielgruppengenau aufbereitet hat.
Wie schreiben Sie gute Blogartikel:
Verwendung der Ich-Perspektive sowie Darstellung der einer Meinung
Strukturieren Sie Ihre Texte. … Am besten vorher Kurzkonzept schreiben
Sprechen Sie die Sprache Ihrer Leser. ...Der Schreibstil und die Sprache sind dem Thema und der Zielgruppe angepasst.
Halten Sie das Versprechen, das Sie machen.
Schaffen Sie auch optisches Lesevergnügen. Bauen Sie Bilder, Zwischenüberschriften, Listen und Absätze sprich Weißraum ein. ...
Neuste Inhalte werden als Beitrag meist oben auf dem Blog angezeigt.
Beiträge können nach Schlagwörtern (Tags) und Kategorien sortiert werden.
Kommentarfunktion (regt zu Diskussionen an)
Wie schreiben Sie gute Texte?
Starten Sie das Kopfkino Ihrer Leser: ein bisschen Verbalerotik kann nicht schaden:
Stramme Wörter, straffe Sätze, pralle Texte!
Ein Text gewinnt durch lebhafte Verben. Statt häufig verwendete Vokabeln wie z.B. „laufen, sehen, sitzen“ besser „flitzen, starren, lungern“ nutzen.
Gute Hilfsmittel finden sich hierzu im Internet beispielsweise unter openthesaurus.de oder Woxikon.de. Ein guter Text beginnt mit einer guten Überschrift, die den Leser innerhalb kürzester Zeit fesselt, dass er nicht mehr anders kann als den weiteren Text zu lesen.
7 magische Faustregeln für gute Texte
Arbeiten Sie mit Zahlen 5 Tricks, die deine Überschrift unwiderstehlich macht 7 Fehler, die Du beim Texten vermeiden solltest
Verwenden Sie How to- also Wie Du-Sätze Wie Du in zwei Minuten Deine Frau begeisterst. Wie Du mit 3 Zutaten ein leckeres Abendessen zauberst
Nutze Sie Magische Wörter: Das Geheimnis …erfolgreicher Blogger Die beste Methode bessere Blogbeiträge zu schreiben
Formulieren Sie aktivisch: Statt „ Ihre Webseite wird von uns gestaltet“ Besser „Wir gestalten Ihre Webseite!“
Vermeiden Sie Verneinungen Statt Worte wie „nicht“, „kein“ oder „ohne“ Besser die positive Entsprechung einsetzen
Kürzen Sie Ihre Sätze. Der ideale Satz hat maximal 20 Wörter
Machen Sie Absätze... und gönnen Sie Ihrem Beitrag ausreichend Weißraum.
Sie grübeln jetzt darüber, ob Sie einen Blog für Ihr Unternehmen starten?
Dann lassen Sie uns gemeinsam reden – gern treffen wir uns in unserem virtuellen Besprechungsraum. Ihren Terminvorschlag geben Sie uns via >> Kontaktformular
Die Autoren: Emily Paersch (Journalistin) und Andreas Paersch (Marketing-Coach). Mehr zu ihrer Arbeit hier auf dieser Website.
Quellen:
startupbrett.de/die-geschichte-des-blogs-oder-heisst-es-eigentlich-der-oder-das-blog/
onlinemarketing.de/technologie/kurze-geschichte-blogging-einflussreich-blogs-2017
buggisch.wordpress.com/2016/02/23/wie-viele-blogs-gibt-es-in-deutschland/
onlinemarketing.de/technologie/kurze-geschichte-blogging-einflussreich-blogs-2017
www.chimpify.de/marketing/blog-starten/
hirndrang.de/web-marketing/5-gruende-warum-bloggen-fuer-deine-content-marketing-strategie-unverzichtbar-ist/
Tool-Tipps:
Blablameter.de: entlarvt schonungslos, wie viel heiße Luft sich in Texte eingeschlichen hat.
openthesaurus.de: Synonyme finden
woxikon.de: Synonyme finden
tuwort.net: Texte analysieren
Ein Artikel aus der Marketing-Backstube darf ohne ein leckeres Rezept nicht zu Ende gehen:
Ich war mal wieder auf der Suche nach alten Rezepten von meinen Eltern - Vater und Mutter haben bis ins hohe Alter immer wieder famose Kuchen gezaubert. So war ihr Streuselkuchen immer wieder etwas ganz Besonderes. Doch was war ihr „Geheimnis“? In einem Rezept von 2005 habe ich folgende Angaben (für ein Backblech) entdeckt:
375 g Mehl
100 g Zucker
125 g Butter
1 Würfel Hefe
1 Prise Salz
ca. 125 ml lauwarme Milch
Und die Streusel:
100 g Zucker
150 g Butter (auflösen!)
250 g Mehl
Backzeit / Grad: leider keine Angabe im Rezept. Ich würde es mal testen mit 180 Grad O/U und 45 min, aber kontrollieren, dass der Boden nicht zu dunkel wird. Wie sagte es Mutter immer so gern: "das musst Du im Gefühl haben"... Viel Freude beim Nachbacken.
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