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Kein Maggi in Ungarn?




Die Umzugskartons sind ausgepackt, (fast) alle Möbel aufgebaut, die Küche ist funktionsfähig. Der Kühlschrank ist aber leer, also schnell ins Auto und die nächstgelegene Einkaufsmöglichkeit ansteuern. Für den „Ungarn-Ungeübten“ zeigen sich schnell alt bekannte Zeichen am Horizont: Aldi, Lidl, Spar, Penny, Rossmann, DM,…. sie sind alle da. Also Blinker setzen und den Einkaufszettel bereithalten.


Doch da gibt es Produkte, die in den Verkaufsregalen fehlen. So haben es Maggi, Knödelteig und Saucenbinder bei einer kleinen Umfrage vom Februar 2021 in einer Facebook-Gruppe von Deutschen in Ungarn auf die ersten drei Plätze unter den „Sehnsuchts-Artikeln“ geschafft. Maggi – es geht jetzt nicht um die Frage, warum es so gerne zum Würzen genommen wird. Für die Handelskonzerne scheint es in Ungarn kein gelisteter Artikel zu sein – verständlich, denn eine solche Flasche hält ja schon eine sehr lange Zeit, sodass die wenigen deutschen Fans kaum den benötigten Umsatz erbringen. Maggi selbst herstellen: Maggikraut oder Liebstöckl empfehlen da die Kräutergarten-Profis!


Was fehlt dem Deutschen noch? Thomy Majonnaise, Milchreis, Maultaschen, Butterschmalz, Tee als lose Ware. Staubsaugerbeutel – so die weiteren Nennung in der Umfrage. Doch, doch – habe ich schon gesehen, sagt jetzt der eine oder andere. Mag ja sein, dass auch diese Produkte zu finden sind – aber vielleicht nicht flächendeckend in jedem Lebensmittelgeschäft. Eine Randnotiz: Streichhölzer, die in Deutschland inzwischen schwer zu finden sind, gibt es in Ungarn in jedem Laden.


Gries fehlt – dies habe ich schon häufiger gehört und gelesen. Es gibt ihn zwar (Búzadara - steht beim Mehl – umgangssprachlich „griz“ genannt), ist von seiner Qualität aber nicht mit dem deutschen Grieß vergleichbar.

Und dann die typisch deutschen Fleisch- und Wurstwaren wie bspw. bayrischer Leberkäs, Knacker oder grobe Bratwürste– die wurden besonders häufig in meiner Umfrage als vermisste Produkte genannt.


Grundsätzlich habe ich nach dem ersten Jahr in Ungarn festgestellt: Spar/ Interspar haben sehr gute Fleisch-/Wurstprodukte. Insbesondere auf den Märkten sowie in kleinen ungarischen Metzgereien gibt es viele leckere Angebote. Auch finden sich hier und da einige von deutschen Familien betriebene Hofschlachtereien. Wenn man ganz viel Glück hat, kennt man auch noch liebe Freunde hier in Ungarn, die selbst Fleisch-/Wurstwaren herstellen und verkaufen. Also – da fehlt nichts!


Was Kosmetik- und Körperpflegeprodukte betrifft, fehlen zum Beispiel Ajona Zahncreme, Produkte von Oil of Olaz oder Zahnband (nicht Zahnseide). Grundsätzlich sind diese Importprodukte deutlich teurer als in Deutschland. Hierzu dann besser beim nächsten Besuch eine Ecke im Kofferraum dafür reservieren oder sich von lieben Freunden oder Verwandten ein Päckchen senden lassen.

Und dann ist da noch die Suche nach dem Quark! Ja, als bekennender Käsekuchen-Fan ist das schon ein ganz wichtiges Produkt auf unserer Einkaufsliste. Die Herausforderung: der Quark ist nicht mit den deutschen Quarksorten vergleichbar. Meist ist er viel körniger. Feinen Quark gibt es mitunter auch, ist aber nicht immer vorrätig. Hier gilt es auszuprobieren und zu testen.


Mein Fazit:

Ungarn ist ein wunderbares Land, das herrliche Produkte bereithält. Insbesondere die sehr aromatischen Salat- und Gemüseangebote haben es uns angetan. Ich freue mich drauf, noch weiteres kennenzulernen und zu probieren.


Ja, vielleicht fehlt mal das eine oder andere Produkt aus Deutschland – aber schließlich gibt es ja auch noch die Dienstleistungen der Post. Und man kann sich ja auch darin üben, auf ein bestimmtes Produkt ganz zu verzichten. Denn, wie hat es in der erwähnten Umfrage so schön jemand geschrieben:

„Wenn was fehlt: das Leben hier macht alles wieder gut“ !

 

Update 21.02.2021

"Ajona gibt es doch bei Müller" - so der Hinweis von Andreas B. und schickte mir gleich den Link zur Website dazu, die auf der Startseite eine Karte mit den Standorten in Ungarn hat: https://www.mueller.co.hu/ . Danke für den guten Tipp - bei der nächsten Einkaufsfahrt wird somit im Standort Kaposvár gleich nachgeschaut. Und natürlich auch wegen dem "Geheimtipp" von Andreas, denn Müller führt die Großpackungen Duplo.



 





Autor: Andreas Paersch, lebt mit seiner Frau Emily und ihrer Mutter seit März 2020 1/2 Stunde vom Balaton entfernt. Beruflich entwickelt Andreas Websites für Kunden und unterstützt bei Fragen rund um den Computer.




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