Tipps für mehr Sicherheit im Internet-Alltag
- info480541
- 11. Apr.
- 5 Min. Lesezeit

Ständig online zu sein oder Zugriff aufs Internet zu haben, gehört heute einfach dazu. Vorbei die Zeiten, als noch die Werbung mit „Bin ich da schon drin“ die Verfügbarkeit des Internet als etwas Besonderes darstellte. Zusätzlich helfen leichte Endgeräte wie Smartphones und Tablets, „mal eben“ im Internet etwas zu recherchieren oder eine E-Mail zu beantworten. Doch wie sieht es dabei mit der Sicherheit aus? Tipps aus der Computerhilfe von Andreas Paersch und Jörg Reece sollen Ihnen weiterhelfen.
Die Autoren Jörg Reece und Andreas Paersch haben beide ihre Unternehmen in Ungarn und arbeiten in Projekten gemeinsam zusammen. Gemeinsam schreiben sie regelmäßig in der Balatonzeitung.
Es war die angebliche E-Mail von Ihrer Hausbank, die um den Abgleich von Kontodaten bat und dafür einen Link in die E-Mail eingebaut hatte. Warum wollen Sie sofort auf diesen Link klicken? Wäre es nicht besser, statt direkt zu klicken, erstmal nur mit dem Mauszeige darauf stehen zu bleiben und sich anzuschauen welche Seite bei einem Klick aufgerufen wird? Auch wenn es nicht immer eindeutig ist, könnte nicht auch die Absenderadresse der Mail ein weiteres Indiz für die tatsächliche Herkunft dieser Mail sein? Seien Sie jedenfalls aufmerksam bei Ihren E-Mails, wenn Ihnen Links angeboten werden.
Der Laptop wird immer langsamer und Sie befürchten, dass sich ein „böses“ Programm hier eingenistet hat. Die gute Nachricht: wir sind i.d.R. nicht so wichtig wie führende Köpfe aus Politik und Wirtschaft und müssen somit seltener mit einer solchen Gefahr rechnen. Prüfen Sie deshalb erst einmal Ihre APPs/ Programme, die nicht nur den Speicherplatz belegen, sondern auch „im Hintergrund“ eigene Prozesse ausführen und somit die Leistungsfähigkeit Ihres Laptops / Computers herabsetzen. Werden diese alle noch gebraucht – und welche davon müssen unbedingt nach dem Starten sofort für Sie verfügbar sein („Autostart“). Wenn Sie dabei sich unsicher sind, holen Sie sich den IT-Verantwortlichen Ihres Vertrauens dazu.
Und was ist mit dem Virenschutz? Sicher sind Endgeräte unter dem Betriebssystem Windows im Vergleich zu Linux anfälliger. Windows ist immer noch das am stärksten verbreitete System, sodass die Entwickler von Viren (heute sind es mehr die Trojaner und Skripte) aufgrund höherer „Erfolgschancen“ darauf konzentrieren. Ein Programm kaufen für einen besseren Schutz? Wir sind der Meinung, dass der von Haus aus in Windows integrierte Virenschutz mit dem Namen Defender gute Dienste leistet und ausreichend ist.
Weiterführende Informationen:
Wie kommen die SPAMer an eine E-Mail-Adresse?
Viele Webseiten-Betreiber haben auf ihren Internet-Präsenzen ihre E-Mail-Adresse für die Kunden ausgewiesen. Aber auch das Online-Recht verlangt nach dem Veröffentlichen der E-Mail-Adresse. Doch die Betrüger schauen da erst gar nicht nach, denn es gibt immer typische Adressen (info@..., kontakt@..., verkauf@....) die immer wieder anzutreffen sind. Und dann muss man als Unternehmen in Ungarn seine E-Mail-Adresse auch in öffentlichen Verzeichnissen hinterlegen. Wie erzählte es Jörg so schön von seiner Firmenanmeldung: er hatte noch seine Jacke an von seinem Besuch auf dem Amt zur Gewerbeanmeldung und da waren schon die ersten E-Mails eingetroffen auf der neu angelegten Adresse. Da wären dann auch noch Gewinnspiele, Online-Gästebücher, Foren, Registrierung heruntergeladener Software.... und wo haben Sie sich aktuell mal eingetragen? Ja, die Möglichkeiten für Betrüger, eine E-Mail-Adresse einzusammeln, sind leider viele.
Unser Tipp:
Haben Sie grundsätzlich mindestens zwei E-Mail-Adressen im Einsatz. Eine davon ist Ihre ganz private Adresse, mit der Sie sich möglichst nie in Verzeichnissen eintragen. Nutzen Sie dafür lieber die andere Adresse.
Wie kommen Programme "ungewollt" auf Ihren Laptop oder PC?
Dies passiert ganz einfach. So wollen Sie sich von einer Webseite ein Programm herunterladen, und übersehen, dass dabei auch ein weiteres Programm geladen wird. Dieses war am Bildschirm zwar auch beschrieben und hatte schon ein akties Häckchen, damit es automatisch mit geladen wird. Ja, vielleicht könnte man dieses Programm auch mal einsetzen - und dann schlummert es doch auf Ihrem Computer. Und kann dort vielleicht auch Schaden anrichten?
Dann gibt es auch noch die Funktion "Autostart". Hier sind alle Programme / APPs aufgenommen, die sofort beim Start vom Betriebssystem Windows zur Verfügung stehen sollen. Je mehr Programme aber geladen werden, um so mehr wird jedoch der Arbeitsspeicher belegt und schränkt möglicherweise Ihr Arbeiten ein. Dazu sollte man sich als Anwender auch bewusst sein, welche Programme durch den Autostart geladen werden: ist dies immer überhaupüt erforderlich bzw. ist da vielleicht auch ein Programm dabei, das man gar nicht kennt?
Auch bekommen wir in unserer Computerhilfe immer wieder den Hinweis, dass der eigene Laptop / PC immer langsamer wird. Dies muss nicht immer sofort eine "böse" Software sein, sondern kann u.a. auch auf nachfolgende Gründe zurückzuführen sein:
Windows lädt "im Hintergrund" regelmäßig seine Updates auf Ihren Rechner und kann dabei die Leistungsfähigkeit zeitweise ausbremsen
Im Autostart werden zuviele Programme geladen (wir sind weiter oben im Artikel schon darauf eingegangen)
Es sind "im Hintergrund" Programme aktiv wie bspw. Google Maps, die den Standort abgleichen
Unser Tipp: Holen Sie sich den IT-Betreuer Ihres Vertrauens dazu und checken Sie gemeinsam die Liste der APPs / Programme.
Und was ist die Gefahrt von Hoax-Viren?
Eine weitere Gefahr geht von Hoax-Viren aus. In Wahrheit sind dies keine echten Schadprogramme. Ihr Schaden liegt darin, dass durch Falschmeldungen, die in den sozialen Medien oder per E-Mail verbreitet werden, gezielt der Anwender verunsichert wird.
Hoaxes fordern häufig dazu auf, die Nachricht an möglichst viele Personen weiterzuleiten, um ihre Reichweite zu erhöhen. Sie enthalten meist übertriebene oder sensationelle Behauptungen über die Auswirkungen des angeblichen Virus und können gefälschte Zitate von renommierten IT-Unternehmen oder Nachrichtenquellen enthalten.
Hoaxes selbst sind harmlos und unschädlich, verschwenden jedoch durch ihre Verbreitung Zeit und Resourcen. Gefährlich werden diese Hoaxes wenn der aufgeschreckte Anwender in seiner Panik irgendwas auf seinem Computer löscht. Denn oftmals werden in einer solchen Flaschmeldung Dateien als gefährlich ausgewiesen, welche eigentlich Bestandteil des Betriebssystems, damit unschädlich und somit auf jedem Computer vorhanden sind.
Hilft denn ein VPN?
Ein VPN (Virtual Private Network) ist erst einmal die Möglichkeit, von "Außen" auf ein bestehendes Netzwerk zuzugreifen. Denken Sie an den Besuch Ihres Versicherungsberaters, der im Gespräch Daten von der Firmenzentrale benötigt und sich hierzu auf seinem Laptop über eine geschützte Verbindung (VPN) mit dem Server in der Firmenzentrale verbindet.
Für den privaten Einsatz kann ein VPN auch Vorteile haben. So kann ein Geoblocking (bspw. ist eine Webseite nur in einem bestimmten Land freigegeben) möglicherweise umgangen werden. Doch Anbieter wie Netflix & Co sind da auch nicht untätig gewesen und haben kurzerhand die IP-Adressen gesperrt, die verstärkt von VPN-Anbietern auf ihr Angebot zugreifen.
Ein weiterer Vorteil eines VPN ist die Möglichkeit der Anonymisierung der eigenen IP-Adresse. Mit dem Einsatz der VPN-Software geht man nicht mehr mit der eigenen IP-Adresse ins Internet, sondern bedient sich der IP-Adresse des VPN-Anbieters.
Ein Nachteil eines VPNs ist die Verringerung der eigenen Bandbreite, denn man greift dann nur noch "durch das Nadelöhr" des VPNs auf das Internet zu und nutzt nicht mehr die selbst zur Verfügung stehende Bandbreite.
Unser Tipp:Für den reinen Anwender ist diese Beschreibung eines VPN sicherlich ein wenig verwirrend. Holen Sie sich bei Bedarf einen IT-Berater dazu, der Ihnen die Zusammenhänge im persönlichen Gespräch erläutert.
Weiterführender Link:
Was ist ein VPN?
Produktvorstellung NORDvpn
Linux - die sichere Alternative?
Stellen Sie sich vor, Sie wollen in der Wüste leckere kleine Snacks verkaufen. Dann werden Sie Ihren Verkaufswagen direkt an ein Wasserloch platzieren, weil Sie die besten Chancen auf viele Besucher haben. Genauso sehen es möglicherweise die Entwickler von Schadsoftware: wenn ein Trojaner "gebaut" wird, sollte er auf Microsoft ausgerichtet sein, das bei den Betriebssystemen einen weltweiten Anteil von mehr als 70% hält! Dagegen hat Linux einen Anteil von unter 5 Prozent. Dazu kommt, es bei Micosoft nur ein Betriebssystem namens Windows gibt, dagegen Linux gleich mit mehreren Distributionen (Mint, Kubuntu, Ubuntu,....) dabei ist. Ergo - die Chance, auf einem Linux-Rechner sich unbewußt einen Trojaner einzufangen, ist relativ gering.
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